ITOBO EDUCATION CENTER
ITOBO EDUCATION CENTER (IEC)
Hamza Lyampili Mtalai, Headmaster, stellt das IEC und seine Vision vor:
Das Itobo Education Center (IEC) ist ein neues Zentrum in Itobo, das im Bezirk des Nzega Distrikts liegt, einem der sieben Distrikte in der Tabora Region im westlichen Teil Tansanias. Während meiner Arbeitsjahre als Lehrer begegnete und lebte ich mit Waisenkindern, Kindern mit Beeinträchtigungen, entführten Kindern, ganz allgemein mit Kindern, die in einem prekären Umfeld, in schwierigen Familien und ohne jegliche Möglichkeit auf Schulbildung leben. Diese Situation berührte mein Herz und ich gab das feierliche Versprechen, das Recht aller Kinder auf eine qualitativ gute Bildung zu fördern, indem ich Maßnahmen – wie z.B. den Bau des Itobo Education Center (IEC) – ergriff, um die Situation zu beseitigen.
Dort werden Kinder im Vorschulalter sowie Kinder im Alter von über 13 Jahren, die nicht lesen, schreiben und rechnen können, eine schulische Ausbildung erhalten, gefolgt von praxisbezogenen Weiterbildungen wie Nähen, Unternehmertum, Computertraining etc. Damit werden den Kindern sowohl die schulische Bildung und beruflichen Fähigkeiten vermittelt, die sie dabei unterstützen, unabhängig zu werden. Das Itobo Education Center arbeitet mit dem tansanischen Lehrplan, der alle Fächer in der Vorschule und für nicht alphabetisierte Kinder abdeckt.
Ich verstehe die sozialen, emotionalen und finanziellen Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen Kinder und ihre Familien konfrontiert sind. Das Itobo Education Center berücksichtigt diesen Hintergrund und bezieht dies beim Auf- und Ausbau der Schule mit ein. Unser philosophischer Ansatz ist es, Selbstvertrauen aufzubauen, das Potenzial zu maximieren und die Kinder mit praktischen beruflichen Fähigkeiten auszustatten. Ein Großteil des Erfolges unseres Zentrums ist in unseren schulweiten philosophischen Überzeugungen zu finden, die sich an den vier folgenden Kernwerte orientieren: Integrität, die Schaffung einer angenehmen und unterstützenden Umgebung für Kinder, weiter das Sicherstellen, dass Kinder ein Gefühl von Kompetenz und damit auch (Selbst-)Vertrauen entwickeln.
VISION – die Kinder dazu befähigen, Wissen und Fähigkeiten selbständig zu erwerben, sie im lebenslangen Lernen zu unterstützen, damit sie sich nicht nur in der globalen Gemeinschaft beteiligen, sondern gar einen Beitrag leisten können. Wir glauben, dass Bildung in einer vollständig inklusiven Umgebung mit gleichen Chancen für alle stattfinden sollte und dass allen Kinder Zugang zu Bildung gewährt werden muss.
TRAUM – Mein Traum spiegelt mein Verständnis und meine Überzeugungen wider. Ich möchte sicherstellen, dass alle Kinder in meinem Zentrum ein qualitativ hochwertiges Lernen auf der Grundlage eines breiten und ausgewogenen Lehrplans erhalten.
WARUM – Ich habe das Zentrum gebaut, weil ich möchte, dass alle Kinder Wissen und Fähigkeiten erwerben, unabhängig von ihren finanziellen Problemen oder einer Behinderung.
Vision von furaha
furaha möchte Hamzas Vision unterstützen, indem wir das Zentrum entsprechend den Bedürfnissen und Zielen erweitern, vergrössern und ausstatten. Das Einzugsgebiet ist überschaubar, die Region ist sehr abgelegen. Deswegen geht es auch nicht vorrangig darum, möglichst viele Klassenzimmer zu bauen, sondern den Kindern aus der Region einen ihrem Alter entsprechenden und qualitativ guten Unterricht zu bieten, der den Anschluss in die Berufswelt und/oder in eine weiterführende Schule ermöglicht. Gleichzeitig aber soll im IEC langfristig auch praxisbezogener Unterricht stattfinden können, so dass ein Teil der Kinder nach der Schule vor Ort ein Berufshandwerk erlernen können und damit auch in der abgelegenen Region ein Erwerb möglich wird, die jungen Erwachsenen also nicht alle abwandern.
Die Vision Hamzas – die auch unsere ist – hat also zum Ziel, dass aus dem IEC ein Komplex entsteht, der schulischen und praxisbezogenen Unterricht bietet, der sich langfristig aber selber versorgen und finanzieren kann. Wenn der praxisbezogene Lehrbetrieb produktiv ist, stellt er auch eine Einnahmequelle für das Center dar. Das weitläufige Land bietet Platz genug für landwirtschaftliche Nutzung, Plantagen, Tierzucht, aber auch für den Bau von Lehrstätten wie beispielsweise ein Nähatelier, Schreinerarbeiten, uvm.
Oft ist eine Verbesserung der Infrastruktur und der Ausstattung mit einer Erhöhung der Schuldgelder verbunden. Durch die Eigenfinanzierung soll genau dies verhindert werden. Damit ist der Zugang zu Bildung und Ausbildung für die Armen und Ärmsten gewährleistet.
In einzelnen Schritten und mittels kleiner Projekte sind wir nun Stück für Stück dran, das Center baulich zu erweitern und mit dem erforderlichen Equipment, ausszustatten.